Wenn die Beziehung zur Zweckgemeinschaft wird: Anzeichen, Ursachen & Lösungsvorschläge
Nach vielen Jahren Partnerschaft und wenn die Realität: Arbeit, Stress im Alltag, Konflikte, Kindererziehung usw. dazwischen kommt gleicht die Partnerschaft oft mehr einer Zweckgemeinschaft als einer liebevollen Partnerschaft.
Was die Anzeichen und Ursachen dafür sind und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Blogartikel.
Wenn du dir Unterstützung auf dem Weg von der WG zu mehr Nähe und Verbindung in der Beziehung wünscht dann melde dich gerne bei mir.
Inhalt
1. Anzeichen: Woran merke ich, dass meine Partnerschaft einer Zweckgemeinschaft gleicht?
2. Ursachen: Warum fühlt sich meine Beziehung, wie eine WG an?
3. Lösungsvorschläge: Was kann ich tun, um aus er Zweckgemeinschaft rauszukommen und wieder mehr Nähe und Verbindung in der Beziehung aufzubauen?
1. Anzeichen: Woran merke ich, dass meine Partnerschaft einer Zweckgemeinschaft gleicht?
Wenig gemeinsame Gespräche oder viele Konflikte:
Wenn ihr Zeit als Paar verbringt dann sprecht ihr entweder wenig miteinander oder streitet euch.
Kaum bzw. keine emotionale Nähe in der Beziehung
Ihr erzählt euch wenig bzw. gar nichts mehr über euere Gedanken, Gefühle bzw. was euch beschäftigt anstattdessen teilt ihr diese Sachen eher mit euren Freunden oder Familie. Außerdem teilt ihr in eurer Beziehung kaum noch eure Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle mit eurem Partner.
Kaum Intimität bzw. physische Nähe
Es gibt kaum bzw. keine körperlichen Berührungen zwischen euch (Umarmungen, Küsse, kuscheln) und keine Intimität. Die allgemeine Distanzierung in der Beziehung führt oft auch dazu, dass man sich auch körperlich nicht mehr nah ist.
Keine bzw. wenig gemeinsame Aktivitäten
Wenn ihr kaum noch gemeinsame Dinge unternehmt, die euch Spaß machen und auch keiner mehr die Initiative ergreift gemeinsame Aktivitäten zu planen ist, dass ein weiteres Anzeichen dafür, dass eure Beziehung mehr einer Zweckgemeinschaft gleicht.
Keine Zukunftsplanung
Es gibt keine gemeinsame Zukunftsplanung anstattdessen lebt jeder vor sich hin. Es gibt keinen Austausch darüber, wie eure Beziehung aussehen soll und was ihr euch wünscht.
Kein Teamgefühl
Habt ihr das Gefühl, dass ihr nicht als Team funktioniert, sondern der Fokus mehr auf dem „Ich“ anstatt auf dem „Wir“ liegt. Fühlt sich der Alltag oft wie ein Kampf, an den ihr gegeneinander führt, anstatt gemeinsame Ziele als Paar zu verfolgen.
2. Ursachen: Warum fühlt sich meine Beziehung, wie eine WG an?
Es gibt verschiedene Ursachen bzw. Gründe dafür, dass eure Partnerschaft sich eher wie eine WG oder Zweckgemeinschaft anfühlt.
Ein häufiger Grund ist tatsächlich die fehlende Kommunikation. Der offene und ehrliche Austausch über Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche zwischen den Partnern ist verloren gegangen. Manchmal liegt es daran, dass Paare nie gelernt haben offen über Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle zu sprechen oder es im Alltag durch den täglichen Stress untergegangen ist.
Ein weiterer Grund dafür kann auch Angst sein sich dem anderen mit seinen Wünschen, Bedürfnissen und Gefühlen anzuvertrauen, z.B. aus Angst davor den andere zu verletzen oder sich selbst verletzlich zu zeigen.
Hier findet ihr einige weitere Gründe und Ursachen:
- Fehlendes Interesse an der Beziehung: Erfüllte und glückliche Beziehungen benötigen einen gewissen Invest von Zeit und Arbeit, d.h. es braucht einen regelmäßigen Austausch über die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche.
- Fehlende gemeinsame Interessen: Viele Paare stellen nach einiger Zeit fest, dass sie kaum noch gemeinsame Interessen haben. Problematisch wir es dann, wenn keine Bereitschaft besteht sich auf neue Dinge einzulassen, um neues zu entdecken, um wieder gemeinsame Interessen zu schaffen bzw. die Erwartung besteht der Partner muss sich nur für meine Interessen interessieren, dann kann es schnell dazu kommen, dass man sich auseinanderlebt. Denn regelmäßige gemeinsame Unternehmungen und geteilte Interessen sind sehr hilfreich, um wieder mehr Nähe und Verbindung in der Partnerschaft aufzubauen.
- Verletzungen und unaufgearbeitete Konflikte: Wenn beispielsweise Verletzungen in der Vergangenheit in der Beziehung passiert sind oder es Konflikte gibt, bei denen ihr einfach keine zufriedenstellende Antwort findet, kann das dazu führen, dass wir uns emotional voneinander entfernen.
- Alltagsstress: Auch Stress durch äußere Einflüsse (Beruf, Familie) oder eigene persönliche Belastungen sowie Kinder können einen großen Einfluss auf die Beziehung haben und die gemeinsame Paarzeit deutlich reduzieren. Indem Fall ist es wichtig Wege zu finden, um die Paarzeit wieder mehr in den Fokus zu nehmen
3. Lösungsvorschläge: Was kann ich tun, um aus er Zweckgemeinschaft rauszukommen und wieder mehr Nähe und Verbindung in der Beziehung aufzubauen?
Als erstes ist es wichtig sich die Frage zu stellen, wie es dazugekommen ist, dass ihr euch entfremdet habt. Wenn ihr z.B. Kinder habt und seitdem kaum noch Paarzeit habt, dann kann es hilfreich sein die Paarzeit wieder einzuführen bzw. im ersten Schritt Voraussetzungen dafür zu schaffe, dass ihr wieder mehr Zeit miteinander verbringen könnt.
Wenn ihr euch voneinander entfernt habt, weil ihr z.B. kaum noch gemeinsame Interessen habt dann ist es wichtig, dass ihr euch darüber austauscht und schaut ob ihr z.B. neue gemeinsame Interessen entwickeln könnt.
Offen über den Zustand der Beziehung kommunizieren
Der erste wichtige Schritt, um aus der Distanz rauszukommen ist eine offene Kommunikation darüber, wie ihr euch in der Beziehung fühlt und euch regelmäßig über eure Gefühle und Bedürfnisse auszutauschen.
Durch gemeinsame Aktivitäten Dankbarkeit und Wertschätzung die Verbindung stärken
Die Verbindung und Nähe in der Beziehung kann man sehr gut über gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. Paardates stärken. Des Weiteren ist es sehr förderlich für eine Beziehung die positiven Momente in der Beziehung zu wertschätzen. Dies kann man beispielsweise tun in dem man diese Momente aufschreibt und sie mit dem Partner teilt.
Gemeinsame Rituale schaffen
Rituale können auch dabei unterstützen die Verbindung und Nähe herzustellen. Rituale können z.B. regelmäßige gemeinsame Gespräche, kleine Rituale beim Verabschieden und Wiedersehen, gemeinsame Hobbys, wie z.B. kochen, Spaziergänge usw. sein.
Über die Autorin
Als Emotionsfokussierte Paartherapeutin und Systemische Paar-, Familien- und Einzeltherapeutin begleite ich mit großer Leidenschaft Paare auf ihrem Weg zu erfüllten Beziehungen – sowohl in meiner Praxis in Hennef (Nähe Köln/Bonn) als auch deutschlandweit Online.
Menschen zu erfüllten Beziehungen zu verhelfen, ist mein Herzensanliegen und meine größte Motivation. Mein Ziel ist es daher, Paare dabei zu unterstützen, ihre negativen Muster zu durchbrechen und von einem Gefühl der Distanz zu mehr Verständnis und emotionaler Verbundenheit zu begleiten.